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Frauen konnten gegen Tabellenführer Neuenstein trotz 0:5-Niederlage eine Stunde lang gut mitgehalten

Wirklich überraschend kam die Niederlage gegen den Tabellenführer TSV Neuenstein nicht. Trotz des am Ende deutlichen Ergebnisses konnte das Team von Trainer Sascha Renz lange Zeit erstaunlich gut mithalten. Erst das 0:2 in der 67. Minute brachte den angehenden Meister endgültig auf die Siegerstraße. In der Schlussphase mussten die Gastgeber innerhalb von 4 Minuten 3 weitere Treffer hinnehmen.

Gegenüber der Vorwoche musste Sascha Renz sein Team auf 3 Positionen umstellen. Mittelstürmerin Sarah Ungericht, die sich in Bellenberg verletzt hatte, fehlte genauso wie Abwehrchefin und Spielführerin Lea Mutschler, die krankheitsbedingt ausfiel. Pia Kirn war deshalb extra kurzfristig von ihrem Studienplatz Köln angereist. Liz Pannach, die eigentlich nicht spielen soll, stellte sich einmal mehr als „Notnagel“ zur Verfügung. Und Nadine Wiese, die eigentlich im letzten Jahr aufgehört hatte, holte ihre Kickstiefel wieder aus dem Schrank, um der Mannschaft zu helfen.

Die pinken Ladies aus Neuenstein taten sich gegen die ganz in ungewöhnlich blauer Spielkleidung aufgelaufenen Gastgeber schwer. Eine halbe Stunde lang kamen sie trotz schnellem und gutem Spiel zu keiner wirklich guten Torchance. Mit zunehmender Spieldauer verlagerte sich aber das Spielgeschehen immer mehr in die Bernecker Hälfte. Das 0:1 fiel in der 35. Minute durch Jana Uhl, die aus spitzem Winkel von der linken Seite ins lange Eck traf, nachdem ihr Team 3 Minuten zuvor die erste dicke Chance ausgelassen hatte. In der 39. Minute freuten sich die Gäste über das vermeintliche 0:2. Wahrscheinlich wäre dies auch der Pausenstand gewesen, wenn nicht noch eine Spielerin den Ball, der auf dem Weg ins Tor war, über die Torlinie befördert hätte. Richtigerweise erkannte aber der gut leitende Schiedsrichter Bernd Rexer den Treffer wegen Abseitsstellung nicht an.

Die beste Möglichkeit, auf den Ausgleich hatten die Bernecker kurz vor dem Pausenpfiff. Bei einem schnellen Angriff in 4:3 Überzahl konnten sie die Chance aber nicht nutzen.

Auch in Hälfte 2 waren die Gäste spielerisch klar besser, konnten aber zunächst daraus kein Kapital schlagen. Der Trainer an der Seitenlinie wurde zusehends ungehaltener und lautstärker. Erst als Jana Uhl in der 67. Minute nach einem schönen schulbuchmäßigen Spielzug (flache Flanke von rechts, Fuß hinhalten -Tor) das 0:2 erzielte, beruhigte er sich etwas. Da seine Abwehr sehr gut stand und sich auch nicht den geringsten Fehler erlaubte, ergaben sich logischerweise für die Bernecker keine nennenswerten Chancen.

Während Bernecks Torhüterin Nicole Ehnis in der 82. Minute mit einer Glanztat einen weiteren Treffer verhindern konnte, musste sie in den Ball bei den weiteren 3 Treffern in der 84., 87. und 88. Minute aus ihrem Netz holen.

Der TSV Neuenstein hat 6 seiner 7 in diesem Jahr absolvierten Spiele gewonnen und das mit einem Torverhältnis von 29:1. Trainer Sascha Renz kann mit Recht mit der Leistung seines ersatzgeschwächten Teams gegen diesen „Überflieger“ sehr zufrieden sein, wenngleich die 3 Gegentreffer in der Schlussphase den Gesamteindruck etwas stören. Am kommenden Sonntag muss das Team aus dem Kreis Calw zum Lokalderby in den Kreis Freudenstadt zum SV Musbach fahren, Spielbeginn 13:00 Uhr.

Es spielten: Nicole Ehnis, Jessica Großmann, Pia Kirn,Cindy Renz, Annabell Finkbeiner (ab 80. Minute Yvonne Huber), Laura Keck, Elisa Lutz, Alicia Roller, Jessica Schwarz, Emma Kalmbach (ab 61. Minute Nadine Wiese), Jana Rutz

Kommentar von Trainer Sascha Renz:

Es ist extrem ärgerlich das wir zu so einem Spiel nur eine Mannschaft stellen können, weil 3 nicht mehr Aktive bereit sind, ihre Kickschuhe aus dem Schrank zu holen. Umso erstaunlicher, was das zusammengewürfelte Team an Einsatz, Bereitschaft und Abstimmung auf den Platz gebracht haben. Die 3 Tore in den letzten 5 Minuten sind ärgerlich, aber schmälern für mich die Leistung heute nicht. Das war so ziemlich das Beste, was ich von meinem Team in den letzten 3 Jahren gesehen habe.

Text und Fotos von Friedrich Blaich