Nach 4:1-Sieg gegen Verfolger Lindau knallten die Sektkorken

Die Frauen der Spvgg. Berneck/Zwerenberg haben am Sonntag im Heimspiel gegen die SpVgg. Lindau die Meisterschaft in der Landesliga 2 perfekt gemacht. Nach dem überraschend deutlichen 4:1-Erfolg wurde ausgiebig gefeiert.

Wer hätte das gedacht: 3 Spieltage vor Saisonende ist eine Mannschaft, deren Ziel es war, den Klassenerhalt zu schaffen, Meister und steht damit als Aufsteiger in die Verbandsliga fest.

Trainer Theo Blaich war vor dem Spiel nicht davon überzeugt, dass es zu einem Sieg reichen würde. Zu deutlich war die Dominanz des Teams vom Bodensee im Hinspiel. Zudem fehlte ihm wegen einer Familienfeier Sarah Waidelich, eine wichtige lauf- und kampfstarke Spielerin im Mittelfeld.

Dass die Gastgeber in ungewohnt blauen Trikots antreten mussten, war dem Umstand geschuldet, dass Lindau in schwarz/rot spielte, die Farben, in denen die Berneckerinnen bisher so erfolgreich waren.

Lindau war der erwartet starke Gegner. In der Anfangsphase spielte sich das Geschehen überwiegend in der Bernecker Hälfte ab. So war es auch wenig überraschend, dass die Gäste in der 12. Minute in Führung gehen konnten. Ein Eckball konnte noch abgewehrt werden. Adela Gibasova traf mit einem strammen Nachschuss aus 15 Metern ins rechte obere Eck.

Die Gastgeber ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen, kamen in der Folgezeit immer besser ins Spiel und erarbeiteten sich mehrere Tormöglichkeiten. Zwischen der 20. und 22. Minute war der Tabellenführer durch Sandra Honigmann, Nadine Wiese und Sarah Ungericht ganz nah dran am Ausgleich.

Es dauerte aber bis zur 44. Minute bis der Ball endlich im gegnerischen Tor zappelte. Es brannte zunächst lichterloh im Lindauer Strafraum als sich Sarah Ungericht durchgetankt hatte, im Gedränge der Ball aber nicht den Weg ins Tor fand. Abwehrspielerin Valbona Ademi mit einem satten 30-Meter-Fernschuß von der linken Seite ins rechte obere Eck schaffte schließlich den wichtigen Ausgleich noch vor der Pause.

Spielführerin Sarah Funk musste bereits in der 35. Minute ausgewechselt werden, nachdem sie mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen war. Aber auch Lindau wurde vom Verletzungspech nicht verschont. Durch den Ausfall der wichtigen Spielerin Veronika Gisbasova war die Mannschaft, die nur eine Auswechselspielerin auf der Bank hatte, in der 2. Halbzeit geschwächt.

In Hälfte 2 rollten immer mehr Angriffe auf das Lindauer Tor zu. In der 50. Minute lag der Führungstreffer des Tabellenführers in der Luft. Alicia Roller schoss aber aus 10 Metern knapp über das Tor. In der 54. Minute scheiterte Sarah Ungericht nach Vorarbeit von Nadja Dürr. In der 58. Minute war es dann aber soweit: Nadja Dürr lochte ein, Sarah Ungericht leistete dazu die Vorarbeit.

Die Vorentscheidung  fiel in der 69. Minute als sich Sarah Ungericht gegen ihre Gegenspielerin durchsetzen konnte und auch noch die Torhüterin umspielte. Den Schlusspunkt zum 4:1 setzte in der 81. Minute Alicia Roller. Sarah Ungericht hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und quer gelegt zu ihrer freistehenden Mitspielerin.

Lindau hat sich sehr bemüht, das Ergebnis zu korrigieren. Die Bernecker Abwehr stand aber sehr gut. Wenn dann doch ein Ball durchkam, wurde er eine sichere Beute von Torhüterin Carina Schanz. Nach momentanem Tabellenstand wird Lindau die Möglichkeit haben, durch die Relegation den Aufstieg zu schaffen, so dass man sich möglicherweise in der Verbandsliga erneut gegenübersteht.

Trainer Theo Blaich war nach dem Spiel sehr glücklich über den Sieg. Er kann mit Recht stolz sein auf sein Team und das was in den letzten 9 Monaten geleistet worden ist. Nach dem äußerst positiven Saisonverlauf macht er sich Gedanken, wie es in der neuen Saison in der Verbandsliga weitergehen wird, da einige Spielerinnen angekündigt haben, dass sie „altersbedingt“ aufhören wollen. Von den B-Mädchen rücken einige Spielerinnen nach. Um aber auch eine Spielklasse höher bestehen zu können, wäre es wünschenswert, wenn man sich durch die eine oder andere gute Spielerin von außen verstärken könnte.

Text von Friedrich Blaich, Fotos von Friedrich Blaich und Günter Klink

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