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Verein holt 1. Platz beim WFV-Vereinsehrenamtspreis

Große Ehre für die Spvgg Berneck/Zwerenberg: Der Verein erhält vom Fußballbezirk Böblingen/Calw den ersten Preis des WFV-Ehrenamtspreises. Bei der Verleihung in Herrenberg wurde einmal mehr deutlich: Ohne das Engagement von Mitgliedern geht es nicht.

Unter dem Motto „Ohne Ehrenamt läuft nix“ stand die zwölfte zentrale Ehrungsveranstaltung des Fußballbezirks Böblingen/Calw. Seit 2009 werden die mit 80 000 Euro dotierten Ehrenamtspreise in den 16 Bezirken des Württembergischen Fußballverbandes verliehen.

Drei Vereine aus dem Bezirk durften jetzt im Casino der Herrenberger Volksbank die Vereinsehrenamtspreise des von 2021 in Empfang nehmen, wobei der erste Preis in diesem Jahr an die Spvgg Berneck/Zwerenberg ging. Daneben zeichnete Bezirkschef Roland Ungericht zusammen mit WFV-Vorstandsmitglied Giuseppe Palilla und Annemarie Mehl als Ehrenamtsbeauftragte des Fußballbezirks besonders engagierte Vereinsvertreter aus den Reihen des Bezirks mit dem DFB-Ehrenamtspreis aus.

Situation nicht einfach

Wie Ungericht zuvor in Erinnerung gerufen hatte, fand der letzte Ehrungsabend 2019 statt – und die Bewerbungen für die Ehrenamtspreise waren im zweiten Corona-Jahr 2021 für die Vereine nicht einfach. „Denn alle Vereine hatten genug Probleme damit, die schwere Zeit zu meistern“, so der Bezirksvorsitzende. „Würde es nach mir gehen, würde jeder einen ersten Preis erhalten“, machte Mehl bei dieser Gelegenheit deutlich, dass es im Ehrenamt keine Verlierer gibt – und die Arbeit in den Vereinen unbezahlbar sei. Als „heimliche Helden“ bezeichnete die Ehrenamtsbeauftragte des Bezirks die Partner, von denen die Ehrenamtlichen unterstützt werden.

Vor den eigentlichen Ehrungen standen aber auch die obligatorischen Grußworte auf der Tagesordnung. „Das Ehrenamt und das bürgerschaftliche Engagement bilden das Rückgrat unserer Gesellschaft“, erklärte dabei Giuseppe Palilla als WFV-Ehrenamtsbeauftragter. Klar habe die Corona-Pandemie einige Änderungen angestoßen – „aber sie hat nichts kaputt gemacht“, ist er überzeugt. So sehe man in diesen Wochen, dass die Menschen wieder raus wollen und die Begegnungen suchen. In seinen Ausführungen machte Palilla außerdem deutlich, wie wichtig es sei, das Ehrenamt zu würdigen und zu schätzen. Allerdings brauche das Ehrenamt auch „vernünftige Rahmenbedingungen“.

Teamgeist ist notwendig

Wie die Herrenberger Baubürgermeisterin Susanne Schreiber feststellte, gelte im Berufsleben wie im Fußball, dass man die besten Lösungen nur im Team erreiche. In den Vereinen entstehe der gesellschaftliche Zusammenhalt, wobei Schreiber ebenfalls betonte: „Ohne den Teamgeist der Ehrenamtlichen wären die tollen Leistungen der Fußballer gar nicht möglich.“

Volksbank-Regionaldirektor Jürgen Gote freute sich, dass diese „besondere Veranstaltung des Fußballbezirks“ erstmals im Studio der Volksbank in Herrenberg stattfand – und er rief in Erinnerung, dass er selbst im Jugendbereich beim VfL Nagold ehrenamtlich tätig war. Es sei beachtlich, was aus diesen Spielern geworden ist, zeigte sich Gote überzeugt, dass der Fußball dazu beigetragen hat, dass seine früheren Schützlinge heute „teamfähig und verlässlich im Berufsleben sind“. Dieser Umstand zeige ihm, wie wichtige das Ehrenamt für die Gesellschaft ist.

Beeindruckende Bewerbung

Im Bezirk ging der erste Preis im Wert von gut 2500 Euro anschließend an die Spvgg Berneck/Zwerenberg, die „eine beeindruckende Bewerbung“ eingereicht hatte, wie es Palilla formulierte. Vor allem habe sich der Verein den Mädchenfußball auf die Fahnen geschrieben, doch auch mit Aktionen wie einer Spiele-Olympiade mit 82 Kids, dem dreitägigen Fußballcamp der VfB-Fußballschule oder dem Willkommens-Tag für rund 150 Bambinis wird die Jugendarbeit groß geschrieben. Hinzu kommen etliche weitere Projekte und Aktionen, an denen sich viele Mitglieder engagieren.

Den zweiten Platz erreichte der TSV Kuppingen, der in der Coronapause mit der Sanierung seines Sportgeländes ein echtes Großprojekt erfolgreich umsetzte. Doch auch die Jugendarbeit nimmt einen hohen Stellenwert ein, wobei frühzeitig Konzepte für die Spielgemeinschaft im Nachwuchsbereich entwickelt oder Leitlinien in Sachen Jugendschutz entwickelt wurden.

Beim drittplatzierten FV Mönchberg wurde die Corona-Zwangspause ebenfalls aktiv genutzt. In diese Zeit fielen unter anderem die Parkplatzsanierung, eines des Rasenregenration auf dem Hauptplatz sowie die Erneuerung des Trainingsplatzes. Weitere Projekte waren die Terrassenerneuerung mit Ballfangnetz oder die Installation einer LED-Flutlichtanlage, die das Sportgelände auf dem Grafenberg in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.

Engagement für die Inklusion

Die Kür des Bezirkssiegers unter den Ehrenamtspreisträgern fiel auf Dieter Decker vom SV Deckenpfronn, der zugleich in den Club 100 des DFB aufgenommen wurde. Damit wurde vor allem sein großes Engagement für die Inklusion im Fußball gewürdigt. Mit der Inklusionsmannschaft des SV Deckenpfronn wurden bereits etliche sportliche Erfolge gefeiert, sei es bei den National Games in Frankfurt oder bei den World Games in Dublin.

Weitere DFB-Ehrenamtspreise für besondere ehrenamtliche Leistungen wurden an Eduard Stickel und Bernhard Sischka (SSV Walddorf), Werner Mann (VfL Stammheim), Hans Dittus (SV Pfrondorf/Mindersbach) und Herbert Auer (SV Schönbronn) verliehen.

Bericht von Uwe Priestersbach

Bild: Jan Dudenhausen