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Verbandsliga – Eine große Herausforderung für Bernecker Frauenteam

In der neuen Saison heißt das Ziel erneut, den Klassenerhalt zu schaffen. Diesmal ist das Ziel ungleich schwerer zu erreichen als vor Jahresfrist, als man überraschend den Meistertitel holte. Man spielt eine Liga höher und erneut hat der Verein keinen Zugang von Spielerinnen von außen zu verzeichnen.

Trainer Theo Blaich stehen rund 20 Spielerinnen zur Verfügung. 5 weitere gehören zum erweiterten Kader. Größtenteils sind sie berufs- bzw. ausbildungsbedingt abwesend und deshalb nur sporadisch einsetzbar. Es wird also so sein, dass nicht alle Spielerinnen stets zum Einsatz kommen können.

Anderseits reicht es aber nicht für eine eigene 2. Mannschaft. Nachdem die zweijährige Zusammenarbeit mit dem SC Neubulach eine sehr einseitige Geschichte war und eine Fortführung für beide Seiten keinen Sinn gemacht hat, wollte man mit dem SV Oberreichenbach kooperieren, der seinerseits in den letzten Jahren unter chronischem Spielermangel gelitten hat. 3 – 6 Spielerinnen hätten so regelmäßig die Gelegenheit gehabt, in der Regionenliga zu spielen und Spielpraxis zu bekommen. Letztendlich hat sich der SV Oberreichenbach entschieden, auf eine Zusammenarbeit zu verzichten, die aus Sicht der Bernecker auch den Mädchenfußball hätte umfassen sollen.

Zu Beginn der letzten Saison hatte die Spvgg. den Abgang von 4 Stammspielerinnen zu verzeichnen. Drei Spielerinnen sind zum VfL Herrenberg gewechselt und haben dort in der Verbandsliga einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass die Gäu-Mannschaft Meister geworden ist und in der neuen Saison in der Oberliga spielen wird.

Kathrin Funk hatte die Kickstiefel an den Nagel gehängt. Verstärkung kam nur von den B-Mädchen. So war das Ziel vom neuen Trainer Theo Blaich, der die Nachfolge von Peter Steeb angetreten hatte, den Klassenerhalt zu schaffen. Wie gut es gelaufen ist, als man am viertletzten Spieltag vorzeitig Meister wurde, ist hinlänglich bekannt.

Dem Abgang der Urgesteine Sarah Funk und Sarah Waidelich, die ihre Karriere „altershalber“ beendet haben, stehen Zugänge von den B-Mädchen gegenüber. Emma Kalmbach durfte bereits Ende der letzten Saison mitspielen. Ihre ersten Pflichtspieleinsätze hatten inzwischen auch Zoe Mast, Luisa Keck und Valerie Klumpp. Jasmin Braun fehlt bisher urlaubsbedingt.

Eine wichtige Rolle in der Mannschaft könnte Migena Berisha spielen. Die inzwischen 16jährige zog sich vor eineinhalb Jahren einen Kreuzbandriß zu. Nach einem Comebackversuch bei den B-Mädchen wurde sie erneut verletzt. Jetzt gehört sie zum Kader der Frauen. Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis sie wieder richtig fit ist und den Anschluss gefunden hat. Die Altensteigerin kann auf nahezu allen Positionen eingesetzt werden und hat einen strammen Schuß.

Die wichtigste Spielerin im Team ist Sarah Ungericht. Zumindest ist es so, wenn man seinen Blick nur auf das Toreschießen richtet. Die quirlige Mittelstürmerin hat in der letzten Saison allein 31 der 68 Tore in den Punktspielen geschossen und wurde damit Torschützenkönigin der Liga.

Mit 12 Treffern belegt die neue Spielführerin Nadja Dürr den 2. Rang der internen Wertung. Alicia Roller konnte sich 7 mal und Sandra Honigmann 5 mal in die Torschützenliste eintragen.

Genauso wichtig wie das Tore schießen ist es, Gegentreffer zu verhindern. Da hat die Spielvereinigung mit Carina Schanz eine sehr erfahrene Spielerin zwischen den Pfosten. Mit Nicole Ehnis hat sie seit der letzten Saison eine gute Vertretung. Nicole Ehnis wird in dieser Saison auf viele Einsätze kommen, da Carina Schanz mehrere Monate durch einen ausbildungsbedingten Auslands-aufenthalt fehlen wird.

Nadine Wiese, die in der letzten Saison zusammen mit Lea Mutschler ein perfektes Duo in der Innenverteidigung war, möchte lieber offensiv spielen. Theo Blaich muss einen Weg finden, dass die 18jährige zumindest ab und zu im Spielaufbau mitspielen kann, aber seine Abwehr trotzdem gut steht. Valbona Ademi, Jessica Großmann, Jessica Schwarz, Zoe Mast bieten sich als Außenverteidiger an.

Dreh- und Angelpunkt im Spielaufbau ist Nadja Dürr, die als Nr. 10 gesetzt ist. Cindy Renz hat sich in der letzten Saison zur Stammspielerin im Mittelfeld entwickelt. Der Coach wird von Fall zu Fall entscheiden, wer spielen wird.

Gesetzt sein dürften jedenfalls auch die Stürmerinnen Sarah Ungericht und Sandra Honigmann und dahinter Alicia Roller. Letztere ist auch für Standards zuständig wie Freistöße und Eckbälle.

Für den Coach ist es keine leichte Aufgabe, alle Spielerinnen bei Laune zu halten. Er möchte es aber so machen, dass möglichst alle Auswechselspielerinnen, die auf der Bank sitzen, auch zum Einsatz kommen. Deshalb wird es zwangsläufig so sein, dass Spielerinnen nicht leistungsbedingt ausgewechselt werden, sondern um anderen Platz zu machen. Trotzdem soll in erster Linie ergebnisorientiert gespielt werden.

Wichtig ist Trainer Theo Blaich ein guter Start in die neue Saison. Sollte einer missglückten Generalprobe eine gelungene Premiere am Sonntag gegen Nürtingen folgen, so hätte die 4:0-Niederlage in der 2. Runde des Verbandspokalsletzten Sonntag in Frommern auch etwas Gutes.

Text und Fotos von Friedrich Blaich