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Berneckerinnen stürmen ins Halbfinale beim Verbandspokal

Sarah Ungericht und Alicia Roller erzielen im Verbandspokalspiel vor heimischer Kulisse die Treffer zum überraschenden 3:2-Sieg für den Landesligisten gegen den drei Spielklassen höher angesiedelten Regionalligisten SV Alberweiler.

Trainer müssen an ihre Mannschaft glauben. Sven Strücker, Trainer Berneckerinnen, tut das immer. Auch vor dem Viertelfinalspiel im WFV-Pokal gegen den scheinbar übermächtigen SV Alberweiler war er überzeugt, dass sich sein Team würde gut verkaufen können.
Damit, dass die Berneckerinnen den drei Ligen höher angesiedelten Gegner aus dem Pokalwettbewerb kegeln würden, damit dürfte auch er nicht wirklich gerechnet haben.

Bernecker Führung schon nach gut drei Minuten
Ganz sicher hatte er nicht damit gerechnet, dass seine Mannschaft schon in der frühen Anfangsphase in Führung gehen würde. Der Tabellenachte aus der Regionalliga Süd war noch nicht richtig auf dem Platz, da traf Sarah Ungericht nach einer scharfen Rechtsflanke auf der Fünfmeterlinie stehend punktgenau zum 1:0.
Gespielt waren erst gut drei Minuten. Dem zusätzlichen Motivationsschub der Berneckerinnen begegneten die Gäste mit einer guten Spieleröffnung vornehmlich über Tigidankay Bah und Laureta Temaj. Doch es blieb beim Versuch. Der Landesligist kämpfte sich ins Spiel. Lea Mutschler, Kim Kettner, Alicia Roller, Jana Rutz und die offensiv überragende Laura Keck kamen ein ums andere Mal zu guten Umschaltmomenten.

Ausgleichstreffer war erste Möglichkeit der Gäste
Der Ausgleichstreffer zum 1:1 (30.) per Kopf von Tigidankay Bah war die erste echte Möglichkeit der Gäste. Die Szene wirkte beim ersten Eckball mit Kopfballhereingabe vom langen Pfosten einstudiert. Dabei ist die Torschützin für die Spvgg Berneck/Zwerenberg alles andere als eine Unbekannte. In der vergangenen Saison hatte Tigidankay Bah noch das Trikot des Verbandsligisten FFV Heidenheim getragen und war auf 13 Saisontreffer gekommen. Drei Tore hat sie gegen die Berneckerinnen erzielt: zwei beim 4:0 der Heidenheimerinnen Mitte April, eins beim 3:0-Sieg des Teams von der Ostalb im Hinspiel Mitte September.

Der SV Alberweiler hatte nach dem Ausgleichstreffer mehr Ballbesitz, die Spvgg Berneck/Zwerenberg verlor jedoch nicht die Ordnung und setzte ihre Nadelstiche in Form von Kontern. In der 33. Minute war der Ball zum zweiten Mal im Netz der Gäste, doch der Jubel bei den Berneckerinnen währte nur kurz. Schiedsrichter Luca Fach hatte Laura Keck im Abseits gesehen. Die Entscheidung war extrem knapp. In der Folge war der Unparteiische bei den gut 200 Fans unten durch – zumindest bis kurz vor der Pause. Da hatten die Berneckerinnen nach ihrem zweiten Eckstoß energisch nachgesetzt und den bereits abgewehrten Ball nochmals in den Strafraum gebracht. Alicia Roller reagierte am schnellsten, überspielte Torhüterin Pauline Renz und schob das Spielgerät zum 2:1 (44.) in den leeren Kasten.

In Abschnitt zwei war zunächst kein Unterschied zu sehen, dann zogen die Gäste das Tempo an. Die Chancen häuften sich. Kapitänin Lea Mutschler verdiente sich defensiv eine Bestnote, Torfrau Nicole Ehnis rettete gegen Theresa Haufer (59.). Solveig Schlitter verzog nur knapp (63.). Die Berneckerinnen hatten mehrfach Glück und kamen in dieser Drangphase des Regionalligisten nur zu einer Konterchance.

Das 2:2 (71.) resultierte aus einem Freistoß unter die Querlatte, erzielt von Laureta Temaj. Per Doppelchance hätten Pia Landsbeck und Vera Ellgass (76.) das Spiel drehen können. Doch nach einem Fehlpass kam der Ball „gastgeberfreundlich“ auf die rechte Seite. Ein energischer Sprint, eine Flanke in den Fünfmeterraum, und Sarah Ungericht stand zum zweiten Mal goldrichtig (80.).

Rote Karte für den SV Alberweiler
Der SV Alberweiler stellte hinten auf Dreierkette um, verlor jedoch in der 85. Minute nach einer Notbremse von Tigidankay Bah ihr stärkstes Glied mit eine Roten Karte. Auch gegen zehn Gästespielerinnen hatte die Spvgg Berneck/Zwerenberg noch ein paar bange Minuten zu überstehen. Umso größer war dann der Jubel nach dem Abpfiff.

Bericht von Albert M. Kraushaar (Schwarzwälder Bote)